Das Forum Bau + Kultur Davos lud am letzten Samstag zu einem Stadtrundgang ausgehend von dem neuen Kulturplatz zum Thema «Bau+Kunst?!» ein. Das traf offenbar das Interesse des Publikums und war von Ein- und Zweitheimischen erfreulich gut besucht. Die hier zusammengefassten Rückmeldungen der TeilnehmerInnen veranschaulichen die gemachten, eindrücklichen Entdeckungen.
„Als langjähriger Wahldavoser war mir einiges an Kunst am Bau bereits bekannt: die Sgraffiti am Postgebäude, der Wolf vor dem Kongresszentrum, die Skulpturen am Gutenberghaus oder die provokante Fassade des Hotels Face und am Haus Sura an der Hohen Promenade. Aber, wie es im Hinweis stand, 'Man sieht nur, was man weiss!' und so habe ich aus der kundigen Führung durch Paul Klöckler vieles zum Hintergrund dieser und anderer Kunstwerke erfahren.“ bekundet Christoph Wehrli.
Ausgehend vom neu gestalteten Arkadenplatz begann der Rundgang mit einer detaillierten Auseinandersetzung mit einer Gruppe der Jugendstil-Majoliken (Putten) von Minnie Goossens und Johanna Biehler, welche zum Teil nun besser sichtbar platziert sind.
Ausgehend vom neu gestalteten Arkadenplatz begann der Rundgang mit einer detaillierten Auseinandersetzung mit einer Gruppe der Jugendstil-Majoliken (Putten) von Minnie Goossens und Johanna Biehler, welche zum Teil nun besser sichtbar platziert sind.
Andere Werke sind so gut versteckt, dass sie zu echten Trouvaillen werden, wenn man sie dann bemerkt. So etwa die Wandgemälde von Matias Spescha, vergraben in den Turnhallen unter den Arkaden. Die seinerzeit Verantwortliche für deren professionelle Restaurierung nach Vandalenakten vermittelte uns die Problematik des Schutzes der drei Wandmalereien jenes bedeutenden Vertreters des ‚Abstrakten Expressionismus‘ in der belebten Sportanlage
Weiter ging es zur neu renovierten Aula der Mittelschule, wo die Bedeutung der ‚Förderer‘ für die Kunst angesprochen wurde. Ein Artikel der ‚Davoser Zeitung‘ von 1986 erinnerte an Kurdirektor Bruno Gerber und Dr. Kaspar Jörger – Lehrer an dieser Schule und unermüdlicher Förderer von Kultur in Davos. Anlass war damals die Einweihung von Hermann Klöcklers ‚Davoser Sonne‘, welche auch heute noch an der erneuerten Fassade der Aula leuchtet. Tröstlich ist auch die Geschichte von Pedrettis Wolf, der aus den Kellern der Gemeinde Davos ans Licht vor der Aula der SAMD gefunden hat. Weniger gut erging es dem orangen ‚Industriefindling‘ von Otto F. Steck, welcher dem Wolf weichen musste. Weiter an die Tobelmühlestrasse zur Metallkonstruktion vom bedeutenden Schweizer Plastiker Jürg Altherr, welche erst kürzlich vor einem Wohnhaus aufgerichtet wurde. „Das 'Kleine Himmelszelt' wirkt so luftig leicht, dass es wohl von vielen schlicht übersehen wird.“
Beim Sportzentrum des Architektenteams Gigon/Guyer wies Jürg Grassl auf die Fassaden hin, welche in Zusammenarbeit mit Künstler Adrian Schiess bunt wie Hockeytrikots gestaltet worden sind.
Schliesslich gelangte man zu einem für die meisten unbekannten Highlight – keiner der Teilnehmer wusste offenbar davon. Eine echter Kirchner, mitten in Davos! Die beiden Türen (Kopien aus Bronze) sind gut versteckt, tief unter dem Vordach, zwischen Veloständer, Abwasserrohr und Drehtür des Kongresszentrumeingangs beim Hallenbad. Man wünscht sich schon eine sorgfältigere Präsentation dieser Meisterstücke, welche auch von Kindern betastet werden dürfen….
„Auch kritische Fragen, wie z.B. das Verschwinden der Kunstwerke Schwerzmanns beim südlichen Eingangstor zum Kurpark wurden beantwortet und von den Anwesenden teilweise auch entsprechend kommentiert. Zu hoffen ist, dass diese viel beachteten Kunstwerke an einem dafür geeigneten Ort wieder aufgestellt werden.“ erzählt Klaus Bergamin.
Besondere Beachtung fanden die Sgraffiti aus dem Jahr 1939 am alten Postgebäude und die vom gleichen Bündner Künstler und Architekten Paul Held geschaffenen Malereien am Rathaus. Aber auch die «Fahnen» an der Ecke, mit symbolischer Darstellung der Davoser Sonne, des Steinbocks, des Wilden Mannli und des Davoser Wappens, die der in Davos Dorf aufgewachsene Hermann Klöckler für seine Heimatgemeinde 1973 geschaffen hat.
An der letzten Station liessen die Initianten durchblicken, dass Bau und Kunst in Davos noch viele Facetten habe, sodass man auf eine künftige Fortsetzung des Rundgangs hoffen darf.
Fotos: Johannes Frigg
Besondere Beachtung fanden die Sgraffiti aus dem Jahr 1939 am alten Postgebäude und die vom gleichen Bündner Künstler und Architekten Paul Held geschaffenen Malereien am Rathaus. Aber auch die «Fahnen» an der Ecke, mit symbolischer Darstellung der Davoser Sonne, des Steinbocks, des Wilden Mannli und des Davoser Wappens, die der in Davos Dorf aufgewachsene Hermann Klöckler für seine Heimatgemeinde 1973 geschaffen hat.
An der letzten Station liessen die Initianten durchblicken, dass Bau und Kunst in Davos noch viele Facetten habe, sodass man auf eine künftige Fortsetzung des Rundgangs hoffen darf.
Fotos: Johannes Frigg